Eines der traditionell in der Volksmusik eingesetzten Instrumente ist die Steirische Harmonika, die auch heute noch in der Volksmusik – besonders in Österreich, Südtirol, Tschechien, Slowenien und Bayern eingesetzt wird. Es hat große Ähnlichkeit mit einem Akkordeon, die Klänge sind aber etwas anders ausgeprägt. Die Bauart der Steirischen Harmonika entstand in Wien.
Die Steirische Harmonika ist ein Diatonisches, wechseltöniges Handzuginstrument, der Unterschied zu anderen diatonischen Akkordeons zeigt sich vor allem in den stark klingenden sogenannten Helikonbässe und dem Gleichton.
Bedeutet Steirisch aus der Steiermark stammend?
Nein, das Wort „steirisch“ bezieht sich auf das Alpenland, da die steirische Harmonika aus Wien stammt und „steirisch“ in Wien für ländliche Musik steht, wurde die neue Erfindung bzw. Weiterentwicklung eines Instrumentes „Steirische“ getauft.
Lernen nach Noten oder Griffschrift
Zum Erlernen des Spielens einer Steirischen gibt es als Anleitung quasi diverse Versionen einer Griffschrift, verschiedene größere Musikschulen haben ihre eigenen Lehrmethoden, die sich aber oft von den anderen nur geringfügig unterscheidet, manche unterrichten aber auch nach Noten oder nach Gehör. Viele Volkslieder und von Volkstänze von heiterem Charakter wie der Ländler oder die Polka leben von der Verwendung volkstümlicher Instrumente wie beispielsweise der Steirischen Harmonika.
Musikanten an der Steirischen Harmonika
Hermann Huber – Musikant und Lehrer von Florian Silbereisen: Bekannte Musiker mit der Steirischen Harmonika waren beispielsweise Hermann Huber, der an der Gründung mehrerer lokaler Volksmusikgruppen beteiligt war und seit 1985 als Ziehharmonikaspieler und Klarinettist auf Tanzveranstaltungen im bayerisch-österreichischen Alpenraum spielte. Seit 2000 arbeitet Hermann Huber an den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der steirischen Ziehharmonika. Einer seiner bekannten Schüler war übrigens Florian Silbereisen.
Robert Goter,Toni Bartl, Denis Novato, Nejc Pačnik sind weitere Musikanten der Steirischen Harmonika. Die komplette Beschreibung der Funktionen und Materialien an einer Steirischen Harmonika würden den Rahmen des Artikels sprengen, aber hier ein paar Namen von Instrumentenbauern der Steirischen Harmonika, die zum Teil auch heute noch in ihren Werkstätten das beliebte Instrument herstellen.
Instrumentenbauer der Steirischen Harmonika
Im 19. Jahrhundert Karl Christa, im 20. Jahrhundert. Albin Flatscher aus Österreich. Einer seiner vielen Lehrlinge wurde 1982 zur besten Harmonikabauerin Österreichs gekürt, sie hieß Irmgard Schmuck. Zeitgenössischer Instrumentenbauer ist Martin Flatscher. Bekannte Musikanten auf der Flatscher-Harmonika sind Richard Aberger (Maishofner Tanzlmusi), Bert Innerhofer (Pinzgauer Tanzlmusi), Simon Haitzmann (Mozarteum Salzburg), Matthias Hofer (Leiblfinger Volksmusikanten), Ernst Wohlfarth(Volkstanzmusik Wohlfarth, Wien). Othmar Kühn ist ebenfalls ein österreichischer Musikinstrumentenbauer. Kleines Schmankerl – Der Bau der kleinsten Harmonika erfolgte 1993 als voll funktionsfähige Miniatur-Harmonika in der Größe 19 cm × 11 cm × 7,5 cm, damit schaffte es die kleinste Harmonika der Welt in das Guinnessbuch der Rekorde.